Sonntag, 15. August 2010

Eine Prise Wahnsinn: Per Anhalter durchs Netz (Serie, Teil 21)

Ist hier auch ein Verriss erlaubt? Der Mauerpark war am Sonntag wieder mal Bühne für Straßenmusik. Straßenmusik – dreckig, rauhbeinig, ehrlich, verschwitzt. So stellt man es sich vor und so ist auch das Rupert's Kitchen Orchestra. Altsaxophon, E-Bass, Schlagzeug, Gitarre und Sonnenbrillen. "Berliner Funk, hört man nicht allzu oft und will ich nicht nur einmal hören." dachte ich mir und erwarb bei den nassgeschwitzen und laut beklatschten Musikern ihre Debütplatte. Leider stellte sich bei Hören im Auto mit Marnika heraus, dass die Band dringend einen Texter benötigen würde. Hier zwei Beispiele, die das belegen:
"Leute, was geht ab? Wir gehen ab die ganze Nacht, wer hätte das gedacht?!"
"Oh, mein Baby is' so wie's mir gefällt. Sie hat Kurven, dass das keiner aushält. So scharf wie Chili und so heiß wie die Glut."
Eine Textzeile nimmt sich in all dem fast amüsant aus, ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob sie freiwillig oder unfreiwillig komisch ist:
"Mr. Funky, er zeigt Euch wie man tanzt. Mr. Funky hat einen Riesenspaß."
Leider werden die Texte auch durch das gelegentliche Übersetzen ins Englische nicht besser. Swahili hätte vielleicht geklappt. Aber auch wenn die Stelle des Texters noch nicht anständig besetzt ist, sind die Musiker Könner, Liebhaber des Funk und im Besitz von jeder Menge Soul! Rupert's Kitchen Orchestra gibt eine wahnwitzige Live-Band ab, die sich anzusehen in jedem Fall lohnt. Sie scheinen bevorzugt in Neukölln zu spielen. Das folgende Video gibt einen guten Einblick davon und ist gleichzeitig (auch textlich) mein Lieblingsstück:

Rupert's Kitchen Orchestra - The Say

Live zu erleben:

19.08. - Berlin, Insel der Jugend (Treptow): Discojam Opener
01.09. - Berlin, Quasimodo (Charlottenburg): Summerparty 2010
02.09. - Berlin, Helene-Weigel-Platz (Marzahn): "Wilde Helene" Stadtteilfest
03.09. - 05.09 Hamburg, Buskers Festival/Altonale
10.09. - Berlin, Circus Lemke (Neukölln)
11.09. - Rixdorf: Rixdorfer Strohballenrollen
17.09. - 19.09. - Landshut: Stadtspektakel
24.09. - Berlin, Quasimodo (Charlottenburg)
02.10. - Berlin, Lange Nacht (Neukölln)
20.11. - Berlin, Yorckschlösschen (Kreuzberg)

6 Kommentare:

  1. ojeeeee. nicht ganz überzeugend. zu halbherzig der ska und zu angestrengt-pseudo-balkan das sax. aber vielleicht kommts ja noch. sind ja noch jung

    AntwortenLöschen
  2. Auch noch wach?! You sit and think about your wasted life... Wir sind ja noch jung.

    AntwortenLöschen
  3. ... die hassen glaub ich Balkanzeug.

    AntwortenLöschen
  4. So wie ich RKO kenne, ist die Zeile in Mr. Funky volle Absicht. In "Mein Baby hat Soul" gibt es eine ähnlich witzige als 'Enjambement'. Live gehört sind es gerade die - hm - leicht zugänglichen Texte, die viel Spaß bringen.
    Und die RKOler haben sich rasant entwickelt im letzten Jahr. Die zweite CD wird spannend... und kommt hoffentlich bald.
    Caro K.

    AntwortenLöschen
  5. Wir können und wollen ja auch nicht jeden überzeugen. Das wär ja utopisch. Danke Caro ;-)

    AntwortenLöschen
  6. Yo, die Texte der Rupertsjünger sind definitiv belangloser Schrott, aber man darf dankbar darüber sein. Die sind nämlich so geile Musiker, dass wenn sie auch noch gute Texte hätten, der Mega-Erfolg nicht weit wäre. Und dann würde man sie eben auch leider nimmer an der Ecke in Neukölln sehen.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.