Sonntag, 9. Mai 2010

Aus dem Hut gezaubert: Per Anhalter durchs Netz (Serie, Teil 10)

Berlin hat sich am Wochenende mal wieder in gewohnter Widersprüchlichkeit gezeigt. 

Das Gefühl notorischer underdressedness in der Castingallee: ohne Hornbrille, ohne windschiefe Frisur, ohne Lederjacke, ohne Emil-Mütze und ohne dass es mich sonderlich gestört hätte, immerhin gab es Waffeln!

Die Kiezproblematik: Kaum jemand ist aus seinem Kiez rauszulocken, im eigenen Kiez gibt es genug zu tun und zu verpassen, dass es für ein ganzes Leben reichen würde. Berlin - die ewige Möglichkeitenmaschine.

Tanzbarkeit, wie man sie nicht vermutet hätte, mit einer genial verBalkanBeateten Tetris-Melodie...

Zivilisationsekel im Gedränge eines bratwurstluftgeschwängerten Volksfests...

Kulinarisches Glück mit Falafal wie direkt von einer sudanesischen Uroma...

Wir haben ja schon festgestellt, dass Berlin unter anderem auch musikalisch nicht der Nabel der Welt ist. Darum möchte ich heute alle daheimgebliebenen Berliner drauf aufmerksam machen, dass es noch andere Metropolen gibt, mit besserem indischen Essen, windschieferen Frisuren und erhöhter Tanzbarkeit. Zum Beispiel London. Für alte Indie-Hasen, bei denen ich mich gleich vorträglich entschuldigen möchte, ist der Tipp ein alter Hut (sozusagen ein musikalischer Zaubertrick mit der Antiquiertheit des Karnickels). Alle anderen mögen sich an der Musik von der Insel erfreuen:

 
Zero 7 - Pop Art Blue 

Nachtrag: Ich habe gerade doch noch einen kleinen Trost für alle gefunden, die Zero 7 schon viel zu lange und nicht nur von Soundtracks kennen. But an Old Fashioned Hat anyway. Das waren genug Kalauer für heute.


Anais Mitchell - Old Fashioned Hat

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